USA, 2024
Der introvertierte Teenager Owen (Justice Smith, „Dungeons & Dragons – Honour Among Theives„) lernt zufällig die zwei Jahre ältere Maddy (Brigette Lundy-Paine, „Atypical„, „Bill & Ted Face the Music„) kennen. Über die gemeinsame Liebe zu der Young Adult-Fernsehserie „The Pink Opaque“ entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Außenseiter*innen. Doch dann plant Maddy aus der Vorstadt abzuhauen, auch um dem gewalttätigen Stiefvater zu entkommen, und bittet Owen mitzukommen.
„I Saw the TV Glow„, der zweite Film von Jane Flannery Schoenbrun, ist zum einen eine liebevolle und augenzwinkernde Hommage an die übernatürlich-geprägten Fernsehserien der 1990er wie „Buffy“ oder „Charmed“ und zum anderen eine eindringlich erzählte Geschichte über Queerness und Trans-sein, über Selbstzweifel und Depressionen, Selbstmord(gedanken), Realitätsflucht und die Angst vor dem Coming-Out.
In manchen Kritiken wird der Film als Horrorfilm bezeichnet, wer hier jedoch Jump-Scares oder übersinnliche Kräfte erwartet, wird enttäuscht sein.
Sein Schrecken liegt vielmehr im Gefühl des Gefangenseins, des auch sich Selbst-Einsperrens in einem Leben und einer Persönlichkeit, die nicht die eigene ist, während das Leben unaufhaltsam vorbeirennt.
„There is still time“ steht zu Beginn des Films mit bunter Kreide auf der Straße, ein Satz voller Hoffnung oder doch nur eine große Lebenslüge?
„I Saw the TV Glow“ ist starkes queeres Kino von und mit queeren Filmschaffenden, intelligent und poetisch, niederschmetternd und hoffnungsvoll, wunderschön anzusehen und ergreifend gespielt.
Bei Prime für kleines Geld zu leihen, eine würdige Veröffentlichung folgt hoffentlich bald.
Schoenbruns Erstling „We’re All Going to the World’s Fair„, den ich leider noch nicht kenne, ist als englische Blu-ray auf dem Weg zu mir, mehr dazu bestimmt demnächst hier.
Hinterlasse einen Kommentar