USA, 2023
„The Last Stop in Yuma County“ ist der Debütfilm des hier als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Erscheinung tretenden Francis Galluppi, und die Kritiker warfen bei Erscheinen mit Vergleichen zu Tarantino (mal wieder Augen verdreh) und den Coen-Brüdern um sich.
Das Problem an solchen Vergleichen ist ja immer, dass sie Erwartungen wecken, die der Film, gerade bei Erstlingswerken, nicht erfüllen kann. Und schlimmstensfalls sind sie auch noch unzutreffend.
Oder bestenfalls, wie nämlich beim vorliegenden Film.
Wenn es unbedingt ein Vergleich sein muss, dann würde ich eher die Neo-Noirs von John Dahl („Red Rock West“, „Kill me again“) heranziehen.
Die Figur des unbescholtenen Messervertreters (Jim Cummings), der im Diner neben der letzten Tankstelle in Yuma strandet, weil sowohl ihm als auch der Tankstelle der Sprit ausgegangen ist, und dort zusammen mit der Kellnerin Charlotte (Jocelin Donahue, „The House of the Devil“) in eine Geiselnahme durch zwei Bankräuber verwickelt wird, ist eine klassische Noir-Figur.
Die einzelnen Charaktere scheinen auf den ersten Blick hier und da vielleicht etwas klischeehaft, was aber durch die dichte Inszenierung und die tolle Kameraarbeit von Mac Fisken mehr als wett gemacht wird.
„The Last Stop in Yuma County“ ist ein kleiner, erstaunlich kompromissloser Film, der keine überschwänglichen Vergleiche braucht, mir mehr Spaß gemacht hat als anfänglich befürchtet und dessen Regisseur und Drehbuchautor ich auf jeden Fall mal im Auge behalten werde.
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