Deutschland, 1970
Nach „Bübchen“ hat das wundervolle Label „Subkultur-Entertainment“ im Rahmen seiner „Edition Deutsche Vita“ nun (der Beitrag entstand ursprünglich am 21. Mai 2021) auch den zweiten Spielfilm des deutschen Regisseurs Roland Klick veröffentlicht.
Auf Nummer drei „Supermarkt„, der schon seit längerem innerhalb der Edition angekündigt ist, muss man leider noch warten. (Anmerkung: Mittlerweile nicht mehr, da er vor fast genau einem Jahr erschienen ist.)
„Deadlock„, der mit dem gerne verwendeten Label des Spät- oder Post-Western nur unzureichend beschrieben ist, liegt nun endlich in einer würdigen Fassung vor, basierend auf einem 4K-Scan und einer mit dem Regisseur abgestimmten Farbrestaurierung.
Die im Set enthaltende 4K-Bluray konnte ich (damals) mangels eines geeigneten Players noch nicht begutachten, aber schon die normale Bluray zeigt den enormen Aufwand, den das Label in die Restaurierung des Films gesteckt.
Inmitten eines Nichts aus Staub und Dreck liegt die verfallene Minensiedlung Deadlock, in der nur noch der ehemalige Aufseher Dump (Mario Adorf) und die in die Jahre gekommene Prostituierte Corinna und ihre Tochter Jessy (Mascha Elm-Rabben) leben. Als Dump den verwundeten Kid (Marquard Bohm) findet, der einen Koffer voller Geld bei sich hat, und ihn bei sich aufnimmt, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, in das sich bald noch Kid’s alter Komplize Sunshine (Anthony Dawson) einmischt.
Die Bilder des Kameramanns Robert van Ackeren, der später selbst als Regisseur tätig werden sollte, sind geprägt von einer auf wenige Farbtöne reduzierten Palette, in der das staubige Beige der Landschaft alles zu dominieren und zu überdecken scheint. Die einzigen dezenten Farbtupfer sind die karottenfarbenen Haare und das hell-violette Kleid von Jessy, sowie der türkisgraue, perfekt auf die Augen von Marquard Bohm abgestimmte Anzug Kids.
Überhaupt ist es die Ausstrahlung Bohms, die den Film über weite Strecken trägt, von Klick geschickt in Szene gesetzt, mit einer Aura von jungenhafter Gelassenheit und fast unwirklicher Schönheit, der weder der Staub noch irgendwelche Verletzungen wirklich etwas anhaben können.
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