Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Beast“

Großbritannien, 2017

Bewertung: 5 von 5.

„Beast“, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Tierhorrorfilm mit Idris Elba, ist der Debütfilm des britischen Regisseurs und Drehbuchautors Michael Pearce.
Jessie Buckley, die zuletzt in Alex Garlands „MEN“ zu begeistern wusste, spielt hier in ihrer ersten Filmrolle die 27jährige Moll, die noch bei ihren Eltern auf der britischen Kanalinsel Jersey wohnt, um ihren demenzkranken Vater zu pflegen.
Eines Abends rettet der charismatische Wilderer Pascal (Johnny Flynn) sie vor den Zudringlichkeiten einer Discobekanntschaft.
Sehr zum Entsetzen ihrer herrschsüchtigen Mutter (Geraldine James) verliebt sich Moll in Pascal und geht eine Beziehung mit ihm ein.
Doch wer ist der geheimnisvolle Mann? Ist er vielleicht sogar der Triebtäter, der auf der Insel schon mehrere junge Frauen missbraucht und anschließend getötet hat?
Lose inspiriert vom realen Fall des als „Biest von Jersey“ bekannt gewordenen Serientäters erzählt Michael Pearce die Geschichte über den Kampf einer Frau um mehr Selbstbestimmung und ihrer Suche nach Zuneigung und Liebe als geschickte Mischung aus Sozialdrama, Liebesfilm und Thriller, wobei er zum Glück obgleich des Themas auf die Darstellung sexualisierter Gewalt vollständig verzichtet.
Dass der Film trotzdem tief unter die Haut geht, liegt zum einen am intensiven Schauspiel von Jessie Buckley, die hier eine volle Breitseite an Emotionen auf die Zuschauer*innen abfeuert, und zum anderen an Benjamin Kracun („Promising Young Woman„), dessen Kamera nicht nur die wilde Landschaft Jerseys als Spiegelbild des Innenlebens der Figuren in Szene zu setzen weiß, sondern selbst die Empfindungen Molls zu durchleben scheint, vom schüchternden Herumschleichen um die Personen bis zum erregten Zittern in bestimmten Situationen.



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