Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„The Prophecy“ / „God’s Army – Die letzte Schlacht“

USA, 1995

Bewertung: 5 von 5.

God’s Army“ ist die einzige Regiearbeit des Drehuchautors Gregory Widen, dessen größte Erfolge die Drehbücher zu „Highlander“ und „Back Draft – Die durchs Feuer gehen“ sein dürften.
Ganz wie diese beiden besticht auch „God’s Army“ nicht unbedingt durch eine besonders ausgeklügelte Handlung, wohl aber durch Widens Talent gradlinige Genregeschichten mit Charakteren zu erzählen, die den richtigen Schauspieler*innen (nicht zuletzt auch wegen der pointierten Dialoge) genug Material bieten, um erinnerungswürdige Darstellungen abzuliefern.
Und davon hat der Film, der vier kontinuierlich schlechter werdende Fortsetzungen nach sich zog, eine Menge zu bieten. Vorneweg natürlich Christopher Walken in einer seiner Paraderollen als Erzengel Gabriel, der auf der Suche nach der dunklen Seele eines amerikanischen Kriegsverbrechers ist, um mit ihrer Hilfe den zweiten Aufstand der Engel gegen Gott zu gewinnen, dicht gefolgt von Viggo Mortensen, der hier in nur drei kurzen Auftritten die wohl beste filmische Teufelsdarstellung der Neunziger neben Al Pacino in „The Devil’s Advocate“ abliefert.
Elias Koteas („Exotica„) ist als ehemaliger Priester und Polizist ebenso treffend besetzt wie Eric Stoltz („Pulp Fiction„) als Engel Simon und Amanda Plummer in ihrem Cameo als untote Gehilfin von Gabriel. Kameramann Richard Clabaugh, der so manchen B-Film seiner Zeit teurer aussehen ließ als er war (darunter auch den zwei Jahre zuvor ebenfalls mit Mortensen gedrehten, sehr empfehlenswerten „American Yakuza„), leistet auch hier ganze Arbeit, was insbesondere in der letztes Jahr von Plaion Pictures in einer wunderschönen 4-Disc-Edition in 4K veröffentlichten Fassung deutlich wird.
Zwar sieht man den Effekten sowohl ihre Entstehungszeit als auch das nicht gerade üppige Budget an, aber irgendwie passt ihr sparsamer Einsatz zu der vergleichsweise bodenständigen Inszenierung der Geschichte, die sich eben mehr auf die hervorragenden Darsteller*innen verläßt, deren sichtlicher Spaß am Katz-und-Maus-Spiel zwischen Engeln, Menschen und dem Teufel auch heute noch erstaunlich gut auf die Zuschauenden überträgt, zeigten sich doch andere „Kultfilme“ aus dieser Zeit bei erneuter Sichtung deutlich schlechter gealtert („Wild Things„, „Kalifornia„).



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