Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Dragonslayer“ / „Der Drachentöter“

USA, 1981

Bewertung: 5 von 5.

Beginnen möchte ich dieses Review mit einer Tatsache, die mir bis vor kurzem (dieser Beitrag entstand ursprünglich am 30.03.2023) gar nicht bewusst war, die aber letztendlich unter anderem dazu geführt hat, dass ich diese Kritik hier überhaupt schreibe, nämlich dem Umstand, dass 4K-UHD-Discs grundsätzlich ländercodefrei sind, d.h. dass z.B. auch amerikanische 4K-Discs ohne Einschränkungen auf deutschen 4K-Playern laufen.

In Deutschland ist der Klassiker des Fantasy-Films, von dem hier die Rede sein soll, nämlich bisher leider nur auf DVD erschienen, während er in den USA frisch in einer tollen 4K-Edition veröffentlicht wurde.
„Dragonslayer“ war seinerzeit die zweite Cooperation zwischen Disney und Paramount, wobei letztere auch die Vertriebsrechte innehaben.
Er erzählt die Geschichte des jungen Zauberlehrlings Galen, der nach dem Tod seines Meisters Ulrich von einer Gruppe Dörfler angeheuert wird, um einen Drachen zu bekämpfen, dem im Namen des Königs alle halbe Jahre eine Jungfrau geopfert wird, die mit Hilfe einer Lotterie unter den Untertanen ermittelt wird.
Regisseur und Drehbuch-Autor Matthew Robbins, der danach nur noch wenige Filme drehte, aber immer noch Drehbücher schreibt (vor allem für Guillermo del Torro) schuf mit größtenteils unbekannten Darsteller*innen einen für Disney unerwartet düsteren und trotz aller Zurückhaltung bei direkter Gewaltdarstellung mitunter recht harten Film, der insbesondere auch von seiner Atmosphäre und den hervorragenden Spezialeffekten lebt.
Gerade die dunklen Szenen, von denen es eine Menge gibt, sehen dank des erweiteren Farbraums und des höheren Kontrasts in 4K so klar aus wie noch nie, allein die Blue-Screen-Effekte im Finale zeigen dann doch deutlich das Alter des Films, ansonsten wirkt so manche Tageslichtszene fast wie gestern gedreht.
Die auf den ersten Blick recht einfache Geschichte bietet hier und da die eine oder andere mehr oder weniger überraschende Wendung, ganz besonders spannend fand ich jedoch die gerade gegen Ende deutlich zu Tage tretende Thematik der Christianisierung (die Handlung spielt in einer Art frühmittelalterlichem England), wobei der Film Motive der Legende des Heiligen Georg aufgreift, diese aber durchaus kritisch inszeniert.
Alles in allem ein mehr als freudiges Wiedersehen mit einem Klassiker meiner Kindheit / Jugend, an dem ich jetzt sogar neue Aspekte entdecken konnte.



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