USA, 1996
„The Phantom“ von 1996 ist ähnlich wie der zwei Jahre zuvor erschienene „Shadow und der Fluch des Khan“ einer jener leider finanziell gescheiterten Versuche in der Nachfolge der Batman-Filme jene unbekannten Superhelden ins Kino zu bringen, die als Vorläufer des Dunklen Ritters galten.
Der Film spielte in den USA lediglich ein Drittel seiner Produktionskosten von etwa 47 Mio. Dollar ein.
Dabei macht „Phantom“ im Gegensatz zu dem ein Jahr älteren „Batman Forever“ eine Menge richtig.
So schafft er es die eigentlich hahnebüchene Prämisse der Vorlage mit so viel Charme, Schauwerten und guten Schauspieler*innen umzusetzen, dass er nicht lächerlich wirkt.
Billy Zane gibt einen charismatischen Titelhelden ab, dem mit der von Kristy Swanson dargestellten Diana Palmer eine starke Frau zur Seite steht, die sich bei Bedarf auch selbst verteidigen kann.
Treat Williams und Catherine Zeta-Jones sind ein wunderbares Schurkengespann, denen man den Spaß, den sie an ihren Rollen hatten, in jeder Szene ansieht.
Den zutiefst kolonialistisch geprägten Grundtenor der Vorlage (gestrandeter weißer Junge wird von Eingeborenen dank eines Artefaktes zum Superhelden erhoben) handelt der Film in der Einleitung angenehm kurz ab und ignoriert ihn im weiteren Verlauf weitesgehend.
Das Drehbuch stammte übrigens von Jeffrey Boam, der auch den dritten Indiana Jones verfasst hatte, was man insbesondere in der ersten Hälfe des Films merkt (im positiven Sinne).
Ich hatte auf jeden Fall jede Menge Spaß mit diesem leider unterschätzten charmanten Superheldenfilm.
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