Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Malignant“

USA, 2021

Bewertung: 2.5 von 5.

Auch mir passiert es ab und zu noch, dass ich mir denke, „WTF habe ich da eigentlich gerade gesehen?“
Dass ausgerechnet James Wans „Malignant„, der ja jetzt auch schon ein, zwei Jahre auf dem Buckel hat, diese Wirkung bei mir erzielen würde, damit habe ich ehrlich gesagt, nicht gerechnet.
Dass Wan, der mit „Saw„, „The Conjuring“ und „Insidious“ drei der erfolgreichsten Horror-Franchises der Gegenwart auf den Weg gebracht hat, sein Handwerk versteht, merkt eins dem Film in jeder Sekunde an. Anderen Regisseuren wäre der wilde Stilmix, der in seiner Ästhetik von japanischem Geisterhorror über italienischen Giallo zu 80er Trash und 2000er Hochglanz-Action-Grusel springt spätestens nach der ersten halben Stunde entglitten.
Großartig nachdenken darf man über das alles, was da passiert am besten gar nicht, sondern sollte sich von Michael Burgess‘ entfesselter Kamera einfach mitreissen lassen, sonst käme eins noch auf die Idee, die Drehbuchautorin Akela Cooper zu fragen, ob es wirklich nötig war, mit häuslicher Gewalt, Fehlgeburt und Vergewaltigung gleich drei der schlimmsten Traumaerfahrungen für Frauen in diesem Horrorspektakel für teils nicht mehr als billige Schockeffekte zu instrumentalisieren.
Die Antwort wäre übrigens: Nein!
Und für Referenzen an vergangene Filmzeiten muss man nicht unbedigt deren Fehler reproduzieren.
So bleibt ein äußerst fader Beigeschmack bei einem Film, den ich ansonsten für seine Wildheit und Unberechenbarkeit gerne gemocht hätte.



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