Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Puss in Boots: The Last Wish“ / „Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch“

USA, 2022

Bewertung: 5 von 5.

Mit „Der letzte Wunsch“ beweist Regisseur Joel Crawford, dass (ganz ähnlich wie bei den Minions) ein Solo-Film für ursprüngliche Neben-Charaktere im zweiten Versuch eben doch ganz wunderbar funktionieren kann, auch wenn das Original-Franchise und der erste Versuch schon ziemlich lange zurückliegen.
Anders gesagt, mit dem zweiten Teil von „Puss in Boots“ bekommt das gestiefelte Katzentier endlich den Film, den die Figur schon immer verdient hatte.
Auch wenn die Grundgeschichte (Suche nach einem Gegenstand anhand einer Karte) nicht für fünf Taler originell ist, gelingt es den Drehbuchautoren diese mit interessanten Variationen zu erzählen.
Der Kater (im Original natürlich wieder von Antionio Banderas zum Leben erweckt, Benno Führmanns Dialekt im Deutschen klingt gerade zu Beginn etwas drüber) muss nämlich mit Schrecken feststellen, dass acht seiner neun Leben aufgebraucht sind und ihm der Tod in Form eines großen Wolfes bereits auf der Spur ist. Da kann ihn nur der geheimnisvolle Wunschstern retten.
Doch an dem sind auch andere Parteien interessiert, nämlich zum einen die mittlerweile erwachsene, überaus toughe Goldlöckchen (im Original: Florence Pugh!!!) mit ihrer Gauner-Bärenfamilie (ganz viel Liebe dafür) und zum anderen als Oberbösewicht des Films der einem englischen Kinderreim entstammende Jack Horner, der magische Gegenstände sammelt, mit seinem Bäckerdutzend.
Dem Kater zur Seite stehen natürlich erneut Kitty Samtpfote (im Original wieder Salma Hayek) und ein ganz besonderer Hund.
Das Ganze ist erstaunlich düster in Szene gesetzt (weswegen auch die Altersfreigabe ab 6 Jahren noch etwas zu niedrig sein kann) und gestattet seiner Hauptfigur ganz im Sinne der Heldenreise einiges an Charakterentwicklung.
Aber keine Sorge bei aller Action und dunklen Atmosphäre gibt es auch jede Menge Humor, Niedlich- und Flauschigkeit sowie besinnliche Momente und hinten raus noch eine schöne Message.
Ein Film, dessen Animationstil im übrigen nicht das Immer-mehr-Details-Rennen von Disney und Pixar mitmacht, sondern der ähnlich wie „Spiderman: A New Universe“ einen eigenen Weg geht (wenn auch nicht so radikal wie Spiderman), und an dem Kinder wie Erwachsene (die vielleicht sogar ein bißchen mehr) ihren Spaß haben können.
Also, wer neugierig ist, welche Märchen und Erzählungen diesmal alle als Easter-Egg versteckt sind oder wer immer schon mal wissen wollte, was passiert, wenn eins von einem mit einer Armbrust verschossenen Baby-Einhorn-Horn gestroffen wird, sollte schleunigst diesen Film schauen. Oder wie ich gerade… nochmal schauen!
Ich vergebe auf jeden Fall fünf von fünf Katzenleckerlis!



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