USA, 1978
Mit „The Driver“ schuf Walter Hill, der Großmeister des atmosphärischen, rauhen und zugleich intelligenten Action-Kinos, 1978 einen eigenwilligen Hybriden aus fast nihilistischem Film Noir und atemlosem Action-Film.
Ein (wie alle Figuren des Films) namenloser Detective der LAPD (wunderbar unsympathisch: Bruce Dern) versucht seit langem einen nur unter seinem Spitznamen Cowboy bekannten Fluchtwagenfahrer (Mr. Cool: Ryan O’Neal) dingfest zu machen und geht dabei ziemlich skrupellos vor.
Als er glaubt, dass eine Zeugin (geheimnisvoll: Isabelle Adjani in ihrem ersten amerikanischen Film) den Cowboy erkannt hat und dies aber bestreitet, beginnt er ein Katz und Maus-Spiel.
Die mit „rasant“ nur höchst unzureichend zu beschreibenden Verfolgungsjagden hoben das Genre, deren Speerspitze bis dahin sicherlich Peter Yates „Bullit“ von 1968 mit Steve McQueen und William Friedkins „French Connection“ mit Gene Hackman (R.I.P.) von 1971 waren, auf eine völlig neue Ebene, und lassen dank der von Kameramann Philip H. Lathrop und Cutterin Tina Hirsch inszenierten schwindelerregenden Point-of-View-Aufnahmen auch heute noch die gesamte „Fast&Furious“-Reihe wie die Dokumentation eines Fahranfängertrainings aussehen.
Menschen, die sich lieber an schönen Autos in unversehrtem Zustand erfreuen, sei von der Sichtung des Films im Übrigen dringend abgeraten.
Die in Deutschland 2022 erschiene 4K-Restauration lässt Hills Meisterwerk gerade in den vielen dunklen Szenen in neuer Pracht erstrahlen und macht mehr als deutlich warum sich Generationen von Filmemachern (von Louis Leterrier „The Transporter“ über Nicolas Winding Refn „Drive“ bis zu Edgar Wright „Baby Driver„) von diesem Film inspirieren ließen.
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