Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Panic Room“

USA, 2002

Bewertung: 4 von 5.

Nach seinen Mindfuck-Werken „The Game“ und „Fight Club“ erschien David Finchers „Panic Room“ angesichts seiner gradlinigen Ausrichtung damals vielen als Enttäuschung. Statt konstruierter Handlungsgeflechte, die auf einen finalen Twist hinauslaufen, bietet der Thriller nach einem Drehbuch von David Koepp jedoch Spannungskino in seiner reinsten und verdichtesten Form.
Die nach ihrer Scheidung allein erziehende Mutter Meg Altman (Jodie Foster) zieht mit ihrer Tochter (Kristen Stewart in einer frühen Rolle) in ein Haus, das über einen Sicherheitsraum, einen sog. Panikraum verfügt, in sich die Bewohner*innen in einem Bedrohungsfall zurückziehen könnten. Noch ahnen sie nicht, dass sie schon in der ersten Nacht davon werden Gebrauch machen müssen.
Die Charaktere wirken nur so dahingeworfen (viel Zeit zur Entwicklung bliebe ihnen in der atemlosen Abfolge von Spannungsmomenten ohnehin nicht) und erfahren allein durch die Darstellungskünste der Schauspieler*innen unsere Aufmerksamkeit. Den in Anführungsstrichen „tiefgehensten“ Charakter hat dabei wohl Forest Whitaker als einer der drei Einbrecher abbekommen, den er mit der ihm eigenen Melancholie zudem zusätzlich veredelt.
Trotz der räumlichen Begrenzung, die allein von Darius Khondjis rasanter Kamera immer wieder aufgebrochen wird, ist „Panic Room“ aber eben kein Kammerspiel mit psychologischem Tiefgang, sondern eine hoch virtuose Fingerübung, garniert mit der einen oder anderen Wendung, und vor allem getragen von Jodie Foster, die den Eindringlingen zeigen darf, wo der Hammer hängt.
Die 4K-Veröffentlichung von PLAION Pictures unterstreicht mit ihrem scharfen und kontrastreichen Bild die Hochglanzoptik des Films, lässt die Zuschauenden aber auch gerade die dunkleren Szenen endlich angemessen genießen.



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