Großbritannien, 2023
„Stopmotion“ ist das Langfilm-Debüt des britischen Regisseurs Robert Morgan, der bereits in seinen Kurzfilmen Realfilm und Stopmotion-Animationstechnik kombinierte.
Er erzählt die Geschichte der jungen Animationstechnikerin Ella, die ihrer schwerkranken, aber herrschsüchtigen Mutter hilft, ihren letzten Stop-Motion-Film zu vollenden. Als die Mutter einen Schlaganfall erleidet und ins Koma fällt, sucht sich Ella ein Appartment, um dort an dem Film weiterzuarbeiten.
Als sie sich mit einem Mädchen anfreundet, das offensichtlich auch in dem Haus wohnt, beginnt sie auf deren Anraten einen neuen Film, um ein Mädchen im Wald, das von einem geheimnisvollen Mann verfolgt wird. Und bald hat sie selbst das Gefühl verfolgt werden…
Neben den beeindruckenden und wirklich gruseligen Stop-Motion-Effekten lebt der Film vor allem seinen beiden Hauptdarstellerinnen Aisling Franciosi, die mich bereits in dem australischen Rape-and-Revenge-Drama „The Nightingale“ und in „The Last Voyage of the Demeter“ nachhaltig beeindruckt hat, und der 12jährigen Caoilinn Springall, die ihr hier in nichts nachsteht und demnächst in „The Beast Within“ an der Seite von Kit Harrington zu sehen sein wird.
Morgan kombiniert geschickt psychologischen Grusel mit handfestem Body-Horror und thematisiert dabei sowohl weibliche Urängste als auch künstlerisches Ringen um Eigenständigkeit und Schöpfungswillen, wobei er die Grenzen zwischen Realität und Stopmotion immer wieder und immer weiter verschmilzen lässt.
Ein sehr interessanter Debütfilm, der Lust macht sich die Kurzfilme des Regisseurs auch anzuschauen, die leider auf der mir vorliegenden Blu-ray aus den USA nicht enthalten sind. Vielleicht legt eine britische Veröffentlichung da noch nach. (Anmerkung: Hat sie leider nicht.)
Hinterlasse einen Kommentar