USA, 1924
Inspiriert durch eine Folge der Youtube-Reihe „Die Filmanalyse – Kino anders gedacht“ von Wolfgang M. Schmitt (der ich regelmäßig folge, aber selten zustimme), habe ich vor zwei Jahren viel zu spät das Werk des großen Stummflimkomikers Buster Keaton für mich entdeckt, was sich in Deutschland (mal wieder) als relativ schwierig erwiesen hat.
So ist „Sherlock Holmes, Jr.“ tatsächlich der einzige auf physischem Medium in Deutschland erhältliche Film Keatons (inklusive seines Debüt-Langfilms „Die drei Zeitalter“ als Bonusfilm), zwar in HD aber nicht restauriert.
In UK hingegen hat sich EUREKA! in ihrer von mir ja schon öfters empfohlen Reihe „Masters of Cinema“ dem Gesamtwerk Keatons in vorbildlicher Art und Weise angenommen und präsentiert die Filme in zumeist 4K-Restaurierungen, die sie in nie gekanntem Glanz erstahlen lassen.
„Sherlock, Jr.“ gibt es dort als Dreierpack zusammen mit dem weitaus berühmteren (aber in meinen Augen weniger gelungenen) „The General“ und „Steamboat Bill, Jr.„, einem von Keatons letzten Stummfilmen.
Mit „Sherlock, Jr.“ zu beginnen, heißt gleichzeitig mit wahrscheinlich Keatons bestem und zeitlosesten Film zu beginnen.
Die Geschichte des Filmvorführers, der lieber ein berühmter Detektiv wäre, und sich, als er fälschlicherweise eines Diebstahls bezichtigt wird, in die Filmabenteuer seines Helden hineinträumt, ist so wunderbar vielschichtig angelegt und zugleich so voller visueller und absurder Komik und Rasanz, dass man gar nicht glauben mag, dass all das in nur 44 Minuten passt (und letztes Jahr schon 100 Jahre alt geworden ist).
In den USA ist der Film übrigens Public Domain und daher für Interessierte im Internet Archive in mehreren Fassungen zu finden.
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