Großbritannien, 1981
Das British Film Institute BFI hat es sich mt seiner „Flipside“-Reihe zur Aufgabe gemacht, vergessene Schätze der britischen Filmgeschichte wieder ans Tageslicht zu bringen.
Die Veröffentlichung No. 44 „The Appointment„, die einzige Regiearbeit von Lindsey C. Vickers neben dem Kurzfilm „The Lake„, war außerhalb Großbritanniens nie wirklich zu sehen und wurde selbst dort damals auch nur auf VHS veröffentlicht.
Letzteres ist wohl auch der Grund, warum das BFI den Film zwar auf Blu- ray herausgebracht hat, er aber nur in SD vorliegt, da das noch existierende Material einen HD-Scan nicht zuließ.
Das Bild ist trotz allem sehr gut geworden und die gelegentlichen Unschärfen, sofern sie nicht ohnehin Absicht waren, unterstützen die (alp-)traumartige Stimmung des Films.
In langen ruhigen Einstellungen und langsamen Kamerafahrten, die von Kameramann Brian West kunstvoll komponiert wurden (ohne gewollt künstlerisch zu wirken) und untermalt von der mal verträumten, dann wieder an den Nerven sägenden Musik und Soundcollagen von Trevor Jones, der im gleich Jahr mit „Excalibur“ seinen endgültigen Durchbruch als Filmkomponist haben sollte, erzählt Vickers die Geschichte eines Familienvaters, der sich mit seiner 14jährigen Tochter überwirft, weil er wegen eines plötzlichen Geschäftstermins nicht am Abschlußkonzert ihres Violinkurses teilnehmen kann.
In der folgenden Nacht hat er seltsame Alpträume, doch sind es wirklich nur Träume oder ist es eine Vorahnung?
Unter jenen, die den Film kennen, gilt er als einer der besten und effektivsten britischen Horrorfilme und das obwohl er fast ganz ohne Schockeffekte auskommt.
Die, die er hat, sitzen allerdings punktgenau.
Und der Rest ist perfekt inszenierte Stimmung und geschicktes Spiel mit Traum, Ungewissheit, Ahnung und Befürchtungen, zusätzlich getragen vom feinfühligen Spiel von Edward Woodward (Polizist in „The Wicker Man„) als Vater und Samantha Weysom als Tochter.
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