Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„My First Summer“ / „Mein erster Sommer“

Australien, 2020

Bewertung: 5 von 5.

Die zurückgezogen lebende Schriftstellerin Veronica Fox ertrinkt eines Nachts in einem Stausee. Die 16jährige Grace entdeckt, dass das Anwesen der Autorin aber keinesfalls verlassen ist, denn dort lebt noch unentdeckt ihre ebenfalls 16jährige Tochter Claudia mit ihrem Hund Tilly. Die beiden Mädchen freunden sich an und verlieben sich langsam ineinander und das Anwesen wird ihr gemeinsamer Zufluchtsort.
In traumhaften, sonnendurchfluteten Bildern erzählt die australische Regisseurin Katie Found in ihrem Debütfilm eine Geschichte, von der sie sagt, dass sie ein Geschenk an ihr jüngeres Selbst sei, ein Film wie sie ihn selbst gerne gesehen hätte, als sie anfing ihre Sexualität zu erforschen.
Ein Film der nicht geprägt ist vom Male-Gaze und der Konzentration auf den sexuellen Aspekt der Beziehung, sondern auf die Vielfalt der Gefühle der ersten Liebe: die Neugier und die Unsicherheit, das Kribbeln und die Awkwardness.
All das verkörpern die beiden großartigen Hauptdarstellerinnen Markella Kavenagh, die in „Rings of Power“ die Nori Brandyfoot spielt, und Maiah Stewardson mit jedem Blick und jeder Geste. Mit ihrem natürlichen und nuancenreichen Spiel tragen sie den Film mit erstaunlicher Leichtigkeit und machen ihn zu einem der ehrlichsten und schönsten Coming-of-Age-Filme, die ich seit langem gesehen habe.
Die deutsche DVD (wie auch der Stream bei Prime) sind im Originalton mit deutschen Untertiteln, die englische DVD hingegen bietet englische Untertitel, ein kurzes Interview mit der Regisseurin und geschnittene Szenen und Bloopers.



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