Deutschland, 1959
Bernhard Wickis Anti-Kriegsfilm „Die Brücke“ habe ich das erste Mal zu Schulzeiten gesehen, ich glaube es war im Geschichtsunterricht.
Manche Szenen haben sich bis heute tief in mein Gedächtnis eingebrannt als Sinnbilder für die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges.
Sieben Jugendliche werden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs noch eingezogen. Sie werden abgestellt, eine bedeutungslose Brücke zu verteidigen, die ohnehin gesprengt werden soll, was ihnen aber nicht bewusst ist.
Verblendet von Ideen von Vaterland und Heldenmut sind sie bereit für diese Aufgabe zu sterben…
Die Blu-ray-Veröffentlichung der Firma Film-Juwelen präsentiert den Film in scharfen Schwarzweiß-Bildern, die jedes noch so grausige Detail, seien es die Wunden oder die Angst in den Augen der Jungen mit erschreckender Klarheit nachzeichnen. Kameramann Gerd von Bonin gelingt die Gradwanderung zwischen artifizieller Bildgestaltung und dokumentarischer Atmosphäre dabei perfekt.
Auch wenn eins weiß, wie es ausgehen wird, verliert der Film nichts von dem Entsetzen, das einen als Zuschauenden ergreift, nein, es nimmt vielleicht sogar noch zu bei jeder Szene, bei jeder verpassten Chance, ihrem unweigerlichen Schicksal doch noch zu entkommen. Chancen, die sie nicht als solche begreifen, sondern als das pure Gegenteil davon, als Hindernisse bei der Erfüllung ihrer Mission für das Vaterland.
Ich hoffe, dass dieser Film auch heute noch an den Schulen gezeigt wird, denn an Wichtigkeit und Aussagekraft hat er nichts eingebüßt.
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