Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„A Knight’s Tale“ / „Ritter aus Leidenschaft“

USA, 2001

Bewertung: 4 von 5.

A Knight’s Tale“ war 2001 nach „10 Things I Hate About You„, einer als Highschool-Komödie umgesetzten Adaption von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung„, der endgültige Durchbruch von Heath Ledger, der nur sieben Jahre später im Alter von 28 Jahren durch einer Überdosis Medikamente ums Leben kommen sollte.
In Brian Helgelands Film spielt er den aus armen Verhältnissen stammenden Knappen William, der nach dem Tod seines Ritter beschließt, in dessen Rüstung und unter dessen Namen selbst an dem Ritterturnier im Tjost, dem berittenen Lanzenzweikampf, teilzunehmen, haben er und seine Gefährten Wat und Roland doch schon länger nichts mehr gegessen. Als er unerkannt gewinnt, keimt in ihm die Idee auf, auch weiterhin an Wettkämpfen teilzunehmen.
Da kommt der umherziehende Dichter Geoffrey Chaucer gerade recht, der ihnen die dafür dringend benötigten Adelsbriefe fälscht.
Regisseur und Drehbuchautor Helgeland überträgt die klassische Erfolgsgeschichte des sympathischen Underdogs, dem es im Sport durch Einsatz und Ausdauer gelingt zum Star zu werden, ins England des 14. Jahrhunderts. Dabei bemüht er sich erst gar nicht um historische Authentizität, sondern integriert ganz bewusst moderne Elemente in den Film und unterlegt ihn zudem mit Rockklassikern wie „We Will Rock You“ oder „The Boys Are Back in Town„.
Die Entdeckung des Films für mich und der Hauptgrund, warum ich ihn auch heute immer noch gerne mal in meinen Player schiebe, ist Paul Bettany in der Rolle des Geoffrey Chaucer, dem Autor der berühmten „Canterbury Tales„, auf die der Film auch indirekt mehrfach Bezug nimmt. Sein akzentuiertes Spiel und gerade seine an die Ansagen von Box-Promotern angelegten Auftritte verleihen der ansonsten zugegeben dünnen Geschichte einen Hauch von schauspielerischer Klasse und Raffinesse, zu der Heath Ledger hier selbst noch nicht gefunden hatte, und die ansonsten vielleicht noch bei James Purefoy als Prinz Edward von Wales durchschimmert, der vier Jahre später als Marcus Antonius in der Fernsehserie „Rome“ beweisen durfte, welch großartiger Charakterdarsteller in ihm schlummert.



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