Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Brick“

USA, 2005

Bewertung: 5 von 5.

Brick„, bitte auf keinen Fall zu verwechseln mit der aktuell auf Netflix angelaufenen deutschen gleichnamigen Zeitverschwendung, ist der Debütfilm des „Knives Out„-Regisseurs Rian Johnson, in dem er bereits sein Händchen (und Köpfchen) für ausgefallene Stoffe bewies.
Da niemand den Film damals produzieren wollte, brachte Johnson das notwendige Geld selbst auf und drehte ihn mit Hilfe seines Freundes Steve Yedlin, der seitdem in allen seinen Filmen für die Kamera zuständig war, in nur 20 Tagen.
Der verschlossene Einzelgänger Brendan erhält einen kryptischen Anruf seiner Exfreundin und am nächsten Tag ist sie tot. Zusammen mit seinem Freund „Brain“ versucht er hinter das Geheimnis ihres Todes zu kommen.
Brick“ könnte ein klassischer Neo-Noir sein, wie sie von John Dahl mit „Red Rock West“ und „Die letzte Verführung“ in den 1990ern geschaffen wurden, wäre da nicht der Umstand, dass alle Beteiligten Jugendliche sind.
Dass der Film trotzdem als Noir funktioniert ist neben dem cleveren Drehbuch von Rian Johnson, das entsprechende Topoi augenzwinkernd aber doch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit in das High-School-Setting überträgt, und der stimmungsvollen Kameraarbeit Yedlins, nicht zuletzt auch dem eindringlichen Schauspiel des Hauptdarstellers Joseph Gordon-Levitt zu verdanken, den ich bis dahin hauptsächlich aus der Sci-Fi-Sitcom-Serie „Hinter dem Mond gleich links“ kannte und der sich mit „Brick“ auf einen Schlag in die Riege meiner damaligen Lieblingsschauspieler*innen katapultierte. Seinen nicht minder beeindruckenden, ein Jahr vorher entstandenen „Mysterious Skin“ sollte ich erst viel später sehen können.
Brick“ wurde zum kleinen Überraschungserfolg und begründete nicht nur die Karriere eines der interessantesten Regisseure der Neuzeit, sondern ebnete auch den Weg für ähnliche Produktionen, von denen die Serie „Veronica Mars“ sicherlich zu den gelungensten zu zählen ist.
Wer neugierig geworden ist und dieses kleine Filmjuwel noch nicht kennt, kann sich auf die Suche nach der Out-of-Print-Blu-ray machen oder ihn für kleinen Geld bei Prime schauen.



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