Deutschland, 2021
Der Name Bjarne Mädel ist mittlerweile zu einem der verlässlichsten Qualitätssiegel im deutschen Film geworden.
Allerdings ist längst nicht mehr überall nur Humor drin, wo sein Name draufsteht. „Geliefert“ von Jan Fehse scheint Bjarne Mädel auf den Leib geschrieben zu sein.
Der Paketbote Volker ist jedoch mehr als eine der liebenswürdig-schrulligen Bjarne-Mädel-Figuren, dafür geht der Film zu tief, tut zu weh, ist zu nah an der Realität.
Der alleinerziehende Volker arbeitet als Paketbote, um seinem 15jährigen Sohn ein einigermaßen normales Leben bieten zu können, doch es reicht vorne und hinten nicht.
Und so werden wir als Zuschauende Zeugen wie Dinge, die für die meisten von uns keine wirklichen Probleme wären (defekte Waschmaschine, Klassenfahrt, etc.), sich als unüberwindliche Hindernisse vor Volker auftürmen, der bei alledem auch noch versucht, ein guter Mensch zu sein und seine Würde zu behalten.
Kameramann Michael Wiesweg findet dafür melancholische, jedoch nie aufgesetzte, sondern zutiefst realistische Bilder.
Dass der Film es schafft, bei aller Verzweiflung auch immer wieder leise humoristische Momente einzubauen und alles zu einem hoffnungsvollen Ende zusammenzuführen, rechnet man ihm als Zuschauer hoch an, im schmerzvollen Wissen, dass es in der Realität leider sehr oft eben nicht so ist.
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