Deutschland, 2025, ARD-Mediathek
Ralf Prange wohnt im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses im Hamburger Stadtteil Barmbek, weswegen er meistens die Pakete für seine Nachbarn annimmt, weil, so mutmaßt er, der Paketbote zu faul ist, die Treppen zu den anderen Wohnungen hochzulaufen. Mit seiner peniblen und ständig meckernden Art macht er es sich aber auch nicht einfach, von anderen gemocht zu werden.
Als die Paketbotin Dörte in sein Leben tritt, ändert sich jedoch sein Blick auf die Welt; aber kann auch er sich selbst ändern und damit den Blick der Welt auf ihn?
Im ersten Moment erscheint der neue Film mit Bjarne Mädel in der Titelrolle nicht so tiefsinnig zu sein wie „Geliefert„, in dem er selbst einen Paketboten spielte, oder die beiden „Sörensen„-Filmen über einen depressiven Ermittler, aber mit fortschreitender Laufzeit zeigt sich, dass sich unter dem Deckmantel der Komödie, die mit großartigen Onelinern und Wortgefechten (u.a. mit Comedy-Legende Olli Dittrich) zu punkten weiß, das fein beobachtete Portrait zweier einsamer Menschen verbirgt, die vergessen (oder nie gelernt haben) wie sie Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen.
Katharina Marie Schubert und Bjarne Mädel ergänzen sich in ihrer Mischung aus Komik und akzentuiert gespielter, manchmal fast tragischer Unbeholfenheit geradezu perfekt und Olli Dittrich darf immer mal wieder kleine zusätzliche Komik-Sahnehäuptchen auf diesen Film von Regisseur Lars Jessen („Mord mit Aussicht“) setzen, der eines der leider so seltenen Beispiele für eine gelungene deutsche Komödie ist.
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