Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Animale“

Frankreich, 2025

Bewertung: 2.5 von 5.

Der neue Film der französischen Regisseurin Emma Benestan spielt in Südfrankreich und im Mittelpunkt steht die dort noch verbreitete Tradition des Course Camarguaise, einer unblutigen Form des Stierkampfs, bei der die teilnehmenden Männer versuchen müssen an den Hörnern der Stiere befestigte Trophäen zu erbeuten.
Die junge Nejma (Oulaya Amamra) trainiert hart dafür, als erste Frau dabei mitmachen zu dürfen und nimmt dafür die dummen Bemerkungen der männlichen Kollegen in Kauf, doch als sie bei einer Mutprobe von einem Stier verletzt wird, beginnt sich ihr Körper zu verändern.
Die Umdeutung klassischer Horror-Topoi im feministischen Kontext und damit einhergehende Erzählungen von Female Empowerment sind im Jahr 2025 wahrlich kein unbekanntes Terrain mehr und Benestans Beitrag kann dem Thema leider trotz des originellen Settings auch nichts Neues hinzufügen.
Die archaische Wucht, die es verspricht, bleibt ungenutzt, allein eine zentrale Szene weiß nicht zuletzt dank der eindringlichen Kameraarbeit von Ruben Impens („Raw„, „Titane„) die Zuschauer*innen zu ergreifen.
Der Rest des Films bleibt zu konventionell um zu erschrecken oder aufzuwühlen oder wenigstens zu unterhalten; für einen Genrefilm zu zahm, für Gesellschaftskritik zu oberflächlich ist „Animale“ leider eine vertane Chance.



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