Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Hellraiser 4 – Bloodline“

Großbritannien, 1996

Bewertung: 3.5 von 5.

Den vierten Teil der Hellraiser-Reihe hatte ich bisher tatsächlich noch nicht gesehen, wahrscheinlich weil mir die Prämisse „Cenobiten im Weltall“ einfach zu albern erschien. Da er aber in der von mir erworbenen Box auch enthalten ist (als letzter Teil der offiziell in den Kinos lief, bevor es mit den späteren Fortsetzungen auf den Direct-to-Video/DVD-Markt ging), dachte ich mir, guckste den mal direkt nach dem Dritten, schlimmer kann es nicht werden.
Und wurde es auch tatsächlich nicht, ganz im Gegenteil.
Zwar kann auch „Bloodline“ nicht im Entferntesten mit der Klasse von „Hellraiser“ und „Hellbound“ mithalten, weiß aber im Gegensatz zum Vorgänger in einigen Bereichen ordentlich zu punkten.
Als erstes fällt die stimmungsvolle Kameraarbeit von Gerry Lively auf, die einen deutlichen Qualitätssprung zum ebenfalls von ihm bebilderten „Hell on Earth“ darstellt, und auch die Musik von Daniel Licht, der mit seinem Score zu „Dexter“ zu spätem Ruhm kam, weiß zu gefallen.
Hinzu kommen die erstaunlich ordentlichen darstellerischen Leistungen des zahlenmäßig überschaubaren Casts rund um Pinhead Doug Bradley, wobei vor allem Bruce Ramsay als der Schöpfer des Cenobiten-Würfels aka der Spielzeugmacher (und dessen Nachfahren) und Valentina Vargas (die hier 10 Jahre nach „Der Name der Rose“ eine ihrer wenigen größeren Rollen hat) als Antagonistin Angelique in Erinnerung bleiben.
Das Weltraum-Setting bildet dabei nur die Rahmenhandlung für die Geschichte um die Erschaffung des Würfels und das Schicksal der Nachkommen seines Schöpfers. Auch wenn das Ganze hier und da etwas holperig wirken mag, gefällt mir, dass hier inhaltlich neue Wege beschritten werden, die im Gegensatz zum dritten Teil sowohl stimmungstechnisch in das Hellraiser-Verse passen und auch in sich funktionieren.
Regisseur Kevin Yagher stieg entnervt aus dem Projekt aus als er mitbekam, dass die Produzenten den Film hinter seinem Rücken umschnitten, und ist seitdem auch nicht wieder auf einen Regiestuhl zurückgekehrt, sondern wandte sich wieder dem Special Effect Makeup zu, mit er sich für seine Arbeiten für die „Nightmare on Elm Sreet“-Reihe, „Chucky“, „Bill & Ted“ und „Tales from the Crypt“ schon einen Namen gemacht hatte; „Starship Troopers„, „Sleepy Hollow“ und viele andere sollten bis heute folgen.



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