USA, 2022
Seit ihrer Entlassung aus der Entzugsklinik lebt die junge Riley (Odessa A’zion) mit ihrem Bruder und dessen Freund sowie einer weiteren Mitbewohnerin in einer WG. Da sie ständig pleite ist, lässt sie sich von ihrem Freund Trevor überreden, in ein verlassenes Lagerhaus einzubrechen. Doch statt der erhofften Dinge, die sie verkaufen könnten, finden sie nur eine alte Holzbox mit einem reich verzierten Würfel darin. Noch ahnt Riley nicht, dass sie damit die Hölle heraufbeschwören kann, oder besser gesagt die Cenobiten.
Der elfte Film im einst von ersonnenen Clive Barkers Hellraiser-Universum ist keine weitere Fortsetzung sondern ein Neubeginn, was sich nicht nur darin zeigt, dass er die Nummerierung nicht fortführt.
Regisseur David Bruckner bringt das Geschehen erzählerisch und inszenatorisch in die Gegenwart und unterzieht die Reihe damit der schon lange notwendigen Frischzellenkur, von der auch die Cenobiten nicht verschont bleiben. Verschwunden sind die schwarzen, eng anliegenden Lederanzüge und die zuletzt eher billig wirkenden Makeup-Effekte. An ihre Stelle tritt ein neues mit viel Liebe zum Detail ausgestaltetes Design, das sich jedoch ganz vorzüglich in Barkers ursprüngliche Vision einfügt.
Und auch die Neubesetzung Pinheads (jetzt tatsächlich auch mit Nadeln statt Nägeln im Kopf) mit der Schauspielerin Jamie Clayton („Sense8„) erweist sich als absoluter Glückgriff, füllt sie das große Erbe ihres Vorgängers Doug Bradley (das durch die Billig-Produkten der letzten Hellraiser-Teile doch schon etwas gelitten hatte) mit Leichtigkeit aus und fügt der Rolle des Höllenpriesters ihre ganz eigene Note hinzu.
Überhaupt gelingt es dem Film, Elemente des Originals mit neuen Ideen, fantastischem Charakterdesign und wirklich schmerzvollen Special Effects zu einem homogenen Ganzen zu verweben und dabei die Lore um den Würfel und die Cenobiten um interessante und stimmige Details zu erweitern.
So macht Hellraiser endlich wieder Spaß und Lust auf weitere Fortsetzungen.
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