Spanien, 2019, Netflix
Jesper ist der verzogene Sohn des norwegischen Postministers, welcher gehofft hatte, dass die Postakademie ihm seine Faulheit schon austreiben würde. Doch als er sich in seiner Hoffnung getrügt sieht, versetzt er Jesper nach Smeerensburg, einem winzigen Ort auf einer Insel nördlich des Polarkreises, von wo er nur zurückkehren darf, wenn es ihm gelingt innerhalb eines Jahres 6000 Briefe abzuarbeiten, anderenfalls würde er enterbt. Eine Aufgabe, die dadurch unwesentlich erschwert wird, dass in Smeerensburg zwei verfeindete Familien leben, die Ellingboes und die Krums, und sich niemand dort Briefe schreibt, noch nicht mal Drohbriefe.
Doch dann trifft Jesper auf Mr. Klaus, einen alten Spielzeugmacher, der abseits des Dorfes in einer Hütte lebt, und es beginnt ein Abenteuer, wie es sich nicht hätte erträumen können…
„Klaus“ ist ein Zeichentrickfilm des ehemaligen Disney-Mitarbeiters Sergio Pablos, der in seiner Heimat Spanien sein eigenes Animationsstudio gegründet hat. In seinem Filmdebüt erzählt er seine ganz eigene Entstehungsgeschichte des Mythos um Santa Claus abseits herkömmlicher Klischees. Dabei gelingt ihm eine wunderbare Mischung aus Skurrilität und Düsternis einerseits und Märchenhaftigkeit und Niedlichkeit ohne in Kitsch abzugleiten andererseits.
Der Zeichenstil wirkt im ersten Augenblick im Vergleich zu den heutigen hochauflösenden Animationsfilmen etwas simpel (aber nicht ohne Charme), weiß aber in den richtigen Momenten auch sein optisches Potenzial voll auszuspielen.
Im Original erwecken u.a. J.K. Simmons, Jason Schwartzman, Rashida Jones und Joan Cusack die liebens- und hassenswerten Charaktere des Films mit ihren Stimmen zum Leben, in der deutschen Synchronisation (die ich noch nicht gehört habe) sind es Rufus Beck, Ralf Schmitz, Josephine Preuss und Uschi Glas.
Eine klare Empfehlung für alle, die an Weihnachten mal etwas Neues brauchen, weil sie wie ich „Arthur Weihnachtsmann“ und „Nightmare before Christmas“ schon zu oft gesehen haben.
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