Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Mariken“

Niederlande, 2000

Bewertung: 5 von 5.

Seit er sie als Baby gefunden hat, lebt die mittlerweile 8 Jahre alte Mariken bei dem alten Archibald im Wald, der ihr lesen und schreiben beigebracht hat. Als ein vorbeiziehender Wanderer die Ziege der beiden tötet, macht sich Mariken auf in die große Stadt, um eine neue zu besorgen.
Doch da draußen warten zahlreiche Gefahren auf das mutige Mädchen, aber auch neue Freunde…
Der im Mittelalter spielende „Mariken“ des niederländischen Regisseurs André van Duren erzählt nicht nur eine stimmungsvolle und spannende Geschichte, sondern beschäftigt sich auf für einen Kinderfilm erstaunlich tiefgehende Art und Weise mit grundlegenden Fragen des Lebens nach Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Hass, Religion und Macht, ohne damit sein kindliches Publikum zu überfordern.
Er offenbart dabei ein überaus ambivalentes Menschenbild und zeigt an seinen mit großem Gespür für Nuancen gezeichneten Figuren, dass Menschen in ihrem Leben eben nicht immer nur richtige Entscheidungen treffen (können), es aber wichtig ist, sich den Konsequenzen zu stellen und Fehler zuzugeben. So steht denn am Ende des Films auch die Vergebung, jedoch nicht im religiösen sondern in einem zutiefst humanistischen Sinne.
Gekrönt wird dieser großartige Kinderfilm von der stimmigen Ausstattung, der wunderschönen Kameraarbeit und dem natürlichen, mitreißenden Spiel seiner jungen Hauptdarstellerin Laurien Van den Broeck.
Unbedingt anschauen, egal wie alt Ihr seid!



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