Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Blutiger Freitag“

Deutschland, 1972

Bewertung: 5 von 5.

„Blutiger Freitag“ des österreichischen Regie-Tausendsassas Rolf Olsen aus dem Jahr 1972 ist eines der wenigen Beispiele für echtes deutschsprachiges Exploitationkino.
Raimund Harmstorf spielt ein Jahr nach seiner Paraderolle als „Seewolf“ den Anführer einer Gruppe von Bankräubern, deren Coup von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist.
Dieser Heinz Klett ist einerseits cool und lässig, andererseits aber eben auch verabscheuungswürdig brutal.
Die Gewaltdarstellung ist für die damalige Zeit (und deutsche Verhältnisse) überaus drastisch, wie überhaupt der gesamte Tonfall des Films genauso nihilistisch und ruppig ist wie seine Hauptfigur.
Allen, die immer schon mal wissen wollten, wie gutes deutschsprachiges Genrekino aussehen kann, kann ich diesen Film nur wärmstens empfehlen.
Die auf einem 4K-Scan basierende Restaurierung durch Subkultur Entertainment zeigt den Film in all seiner Pracht, mit hohem Detailgrad und angenehmer Schärfe unter Beibehaltung des Filmkorns.



Eine Antwort zu „„Blutiger Freitag“”.

  1. […] Sein Job als Fotomodell und das Leben als Werbestar langweilen den gutaussehenden Roger Klaus und so beginnt er Münchener Banken und Juweliergeschäfte auszurauben, wobei er mit äußerster Brutalität vorgeht. Bei einem der Überfälle verliebt er sich in die Zeugin Helga Arnold und beginnt ihr nachzustellen. Fasziniert taucht sie nach und nach in seine Welt des Verbrechens ein.Ein bisschen „Außer Atem„, ein bisschen „Bonnie & Clyde„, ganz viel leuchtend-rotes Kunstblut und mittendrin Roger Fritz und Helga Anders, die damals auch hinter der Kamera ein Paar (und sie der Star seiner Filme) war(en), doch eins merkt an allen Ecken und Enden, dass es dem bulgarisch-deutschen Regisseur Marran Gosov im Vergleich zu seinen übergroßen Vorbildern Jean-Luc Godard und Arthur Penn doch an einigem mangelt. Zu oberflächlich die Charakterzeichnung, zu herkömmlich die Erzählstruktur, zu aufgesetzt die Gesellschaftskritik und zu wirkungslos die Gewalt in ihrer Darstellung.Somit ist der Film entgegen seines Titels weder Zuckerbrot noch Peitsche, weder bissige Satire, noch ergreifendes Drama oder gar einfach nur wirkungsvolle Exploitation, sondern gerade aus heutiger Sicht nur ein filmhistorisch für manche interessant erscheinender und optisch ganz schön anzusehender Versuch eines deutschen Gangsterfilms, der aber vor lauter Schielen auf die Vorbilder kaum eine eigene Sprache findet, ganz anders wie wenig später die Werke eines Roland Klick („Deadlock„, „Supermarkt„) oder Rolf Olsen („Blutiger Freitag„). […]

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu „Zuckerbot und Peitsche“ – Olivers Filmwelten Antwort abbrechen