USA, 2024
Mit seinem Debüt „Evil Dead“ gelang es dem uruguayischen Regisseur und Drehbuchautor Fede Álvarez 2013 dank düsterer Ästethik und kompromissloser Inszenierung dem „Tanz der Teufel„-Franchise neues, blutiges Leben einzuhauchen.
Bei der „Alien„-Reihe ist ihm dies, um es kurz zu machen, nicht gelungen.
Sah der Trailer noch durchaus vielversprechend aus, erweist sich der Film leider als weiterer verzichtbarer Beitrag. Weg von Scotts pseudo-philosophischen Versuchen die Welt der Aliens mit bedeutungsschwangerer Lore auszustatten, zurück zu den Ursprüngen der Reihe schien das Motto zu sein.
Da ist es nur logisch, dass „Alien: Romulus“ zeitlich zwischen den beiden ersten Teilen spielt.
Eine Gruppe Jugendlicher, unter ihnen die Waise Rain und der Android Andy, wollen einer Minenkolonie, in der sie als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden, entfliehen. Dazu planen sie, aus einem im Weltraum in der Nähe gestrandeten Raumschiff Kryo-Kapseln zu bergen, um damit das nächstgelegene Sonnensystem erreichen zu können.
Das Raumschiff entpuppt sich als Raumstation, die nicht ganz so verlassen ist, wie es scheint. Etwas hat dort überlebt. (Ihr dürft dreimal raten, was. Wer richtig rät, braucht den Film zur Belohnung nicht zu schauen.)
Ridley Scott hatte für den ersten Teil damals eine Handvoll Charakterdarsteller*innen angeheuert und auch Camerons Fortsetzung war durchaus namhaft besetzt. Bei Alvarez darf nun ein halbes Dutzend Jungdarsteller:innen vergeblich versuchen, schlecht ausgearbeiteten Charakteren sowas wie Leben einzuhauchen bevor sie es wieder aushauchen. (Selbst Cailee Spaeny, die mir in Alex Garlands „Civil War“ jüngst ausgesprochen gut gefallen hatte, gelingt das als Rain nur bedingt.)
Na gut, mit dem Problem haben ja viele Slasher-Filme seit Jahrzehnten zu kämpfen, wovon es aber etliche schaffen, das Manko durch Spannung und originelle oder harte Kills wettzumachen.
Davon gibt es hier leider weder das eine, noch überraschenderweise das andere. Abgesehen von ein, zwei kleinen Momenten ist das alles irgendwie sehr glatt und zahm, vorhersehbar oder schlichweg haarsträubend dämlich.
Da helfen auch alle Reminizenzen ans Original nichts, „Alien: Romulus“ bleibt für mich ein trauriger Fall von „Trailer gucken hätte gereicht“.
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