USA, 2021
Der Einsiedler Rob (Nicolas Cage) lebt mit seinem Trüffelschwein allein im Wald. Als es ihm eines Nachts gewaltsam gestohlen wird, macht er sich zusammen mit dem Trüffelhändler Amir (Alex Wolff) auf die Suche nach dem Tier.
Was auf den ersten Blick nach einer B-Movie-Version von „John Wick“ klingt, entpuppt sich als genaues Gegenteil davon.
„Pig“ ist ein von Kameramann Pat Scola wunderschön gefilmter und sehr ruhig erzählter Film über Verlust und Trauer, als dessen größter Pluspunkt neben der ungewöhnlichen Geschichte sich wider Erwarten die Wahl des Hauptdarstellers erweist.
Nicolas Cage gelingt es, geradezu versteckt hinter langen Haaren, einem Vollbart und einer Menge Dreck, sich vollkommen zurückzunehmen und spielt fast nur über seine Augen und seine Stimme (Originaltonspur ist hier wirklich mal ein Muss!) mit einer Ausdruckskraft und Glaubwürdigkeit, die man ihm gar nicht mehr zugetraut hätte.
Und dabei wirkt er das eine ums andere Mal tausendmal bedrohlicher als John Wick mit Waffe im Anschlag.
Die Suche nach dem Schwein wird eine Reise in die Vergangenheit Robs und nach und nach erfährt der Zuschauer, warum er zurückgezogen im Wald lebt.
Für einen Debütfilm haben Regisseur Michael Sarnoski und seine Co-Drehbuch-Autorin Vanessa Block erstaunlich viel richtig gemacht, so dass man eigentlich zu keinem Zeitpunkt merkt, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt, außer vielleicht an dem Mut einen Film zu machen, der so völlig an den Erwartungen der Zuschauer vorbeigeht.
Deshalb: auch wenn Euch der Name Nicolas Cage ansonsten (verständlicherweise) eher abschreckt, gebt diesem Film eine Chance.
Er hat es mehr als verdient.
Hinterlasse einen Kommentar