Großbritannien, 1963
Eigentlich wäre die kunstvolle und wunderschöne Schwarzweiß-Kameraarbeit von Douglas Slocombe, der in seiner langen Karriere mit vielen namhaften Regisseuren von Helmut Käutner („Ludwig II.„) bis Steven Spielberg („Indiana Jones 1-3„) gearbeitet hat, allein schon Grund genug für mich diesen Film zu lieben.
Wie hier mit Spiegelungen und Schatten, Einrahmungen und ungewöhnlichen Perspektiven immer noch etwas mehr über das Innenleben der Charaktere erzählt und ihr Verhältnis zueinander sichtbar gemacht wird, ist schlichtweg brilliant.
Gleiches gilt für die Musik von John Dankworth. Der Text des von seiner Frau, der Jazzsängerin Cleo Laine, vorgetragenen Liedes „All gone“ ist Wort für Wort genauestens abgestimmt auf die Szenen, die es unterlegt.
Und dann sind da noch die von Drehbuchautor Harold Pinter überaus vielschichtig gezeichneten Figuren mit ihrem fein gesponnenen Beziehungsgeflecht, die von einer hervorragenden Darstellendenriege mit großer Glaubwürdigkeit zum Leben erweckt werden, allen voran der wunderbare Dirk Bogarde („Der Nachtportier„, ein Film, über den ich es noch nicht geschafft habe zu schreiben) der im London der 1960er Jahre eine Stelle als Diener bei einem jungen, reichen Gentleman antritt.
Viel mehr mag ich über die Handlung eigentlich gar nicht verraten, sondern diesen Film allen Liebhaber*innen intelligenten, hintersinnigen und gesellschaftskritischen Kinos einfach nur wärmstens ans Herz legen.
Die in 4K remasterte Fassung, die auch der Blu ray von Arthaus zu Grunde liegt, ist zur Zeit für kleines Geld bei Prime zu finden.
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