Japan, 2020
Dass Zeitreisen zu Verwicklungen führen können, hat uns ja spätestens schon „Zurück in die Zukunft“ gelehrt.
Der spanische Low-Budget-Thriller „Timecrimes“ zeigte dann 2008, wie man die Thematik auch ohne viel Geld und Aufwand spannend und intelligent in Szene setzen kann. (Wer ihn noch nicht kennt, angucken!)
Der japanische Film „Droste no hate de bokura“ / „Beyond the Infinite Two Minutes“ ist mit einem sogar noch kleineren Budget gedreht worden, was man ihm auch jeder Zeit ansieht, was aber den Unterhaltungswert keineswegs schmälert.
Im Gegensatz zu „Timecrimes“ geht er das Thema deutlich humoristischer an, bezieht seine Wirkung aber vor allem auch durch die filmische Umsetzung des sog. „Droste-Effekts“, also der theoretisch ins Unendliche reichenden Abbildung eines Bildes in sich selbst, die eins schon einen leichten Knoten ins Gehirn zaubern kann, sollte eins versuchen, diese bis in letzte nachvollziehen zu wollen, was zusätzlich noch dadurch verstärkt wird, dass der Film scheinbar in einem Take und in Echtzeit gedreht wurde.
Eins kann sich aber auch einfach der Absurdität der entstehenden Situationen hingeben und diese genießen, so wie ich es getan habe.
Ein Cafe-Besitzer stellt eines Tages fest, dass zwischen seinem Computer oben in seinem Appartement und dem Fernseher unten im Cafe eine Verbindung mit einer Zeitverzögerung von zwei Minuten besteht.
Als seine Freunde auftauchen und versuchen mit Hilfe dieses Effekts die Zukunft vorauszusehen und zu manipulieren, nehmen die Ereignisse unaufhaltsam ihren Lauf.
Zwar schneidet der Film Themen wie Schicksal, die Beeinflussung von Handlungen durch das Wissen um die Zukunft und ähnliches an, lässt sich aber glücklicherweise nicht zu pseudo-philosophischen Ab- und Ausschweifungen hinreißen.
Stattdessen konzentriert sich Regisseur, Kameramann und Cutter Junta Yamaguchi in den 70 Minuten Laufzeit voll und ganz auf seine geschickt verschachtelte Geschichte und liefert ein wunderbares Beispiel dafür ab, wie die Beschränkung der Mittel die Kreativität fördern kann, denn eine teure Ausstattung oder imposante Spezialeffekte sucht eins hier vergebens, vermisst sie aber auch nicht.
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