Deutschland, 1992
Betitelt nach einem Ausruf aus Charlie Chaplins großartiger Nonsense-Deutsch-Rede aus der „Der große Diktator“ verfilmte der Fernsehregisseur Helmut Dietl 1992 die Geschehnisse um die Veröffentlichung der gefälschten Hitlertagebücher durch den Stern 1983 fürs Kino.
Gleich zu Anfang findet sich in einer in schwarz-weiß gehaltenen Szene, die 1945 spielt, folgender Dialog:
„Er brennt nicht, Herr Obersturmbannführer!“
„Wer brennt nicht?“
„Der Führer, Herr Obersturmbannführer. Und die […] Frau Führer auch nicht!“
Diese Zeilen geben in ihrer Absurdität quasi den Takt vor für den nachfolgenden Film, mit dem Unterschied, dass sie im Gegensatz zur restlichen Handlung so wahrscheinlich nie passiert sind.
Während Dietl die Namen der beteiligten Personen und des Verlags abänderte, hielt er sich, was die Ereignisse betraf, recht genau an die Wirklichkeit, ließ sogar Dinge aus, die ihm als zu unglaubwürdig erschienen.
Götz George, der gerade ein Jahr zuvor seinen letzten Duisburger „Tatort“ abgedreht hatte, stürzt sich mit unglaublicher Spielfreude in die überzogen komödiantische Rolle des Reporters Hermann Willié und Uwe Ochsenknecht gibt einen wunderbaren Fälscher Prof. Dr. Fritz Knobel, an dem sogar der Titel falsch ist.
Ihnen zur Seite stehen Christiane Hörbinger als Freya von Hepp, Nichte des Feldmarschalls Hermann Göring, Veronica Ferres als Knobels Muse, der leider viel zu früh verstorbene Ulrich Mühe, dessen Fernsehserie „Der letzte Zeuge“ ich mal wieder aus den Tiefen meiner Sammlung hervorkramen muss, Harald Juhnke als Verlags- und Ressortleiter und schließlich Karl Schönbock, dessen Alt-Nazi-Kunsthistoriker August Strasser jegliche Zweifel an der Echtheit der Fälschungen mit einer persönlichen Anekdote und einem süffisanten „Ja, haben Sie das denn nicht gewusst?“ hinwegwischt.
Getragen von diesem wundervollen Ensemble gelang Dietl eine Komödie, der damals zwar kein kommerzieller Erfolg beschieden war, die aber heute immer noch sehenswert ist.
Was sich ja nicht von vielen deutschen Komödien dieser Zeit (oder überhaupt) behaupten lässt.
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