Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„Azrael“ / „Azrael – Angel of Death“

USA, 2024

Bewertung: 4.5 von 5.

Regisseur E.L. Katz wirft sein Publikum in seinem dritten Film „Azrael“ unvermittelt in die Handlung hinein ohne groß die Umstände zu erklären. Eine junge, offensichtlich stumme Frau und ihr Freund werden von einer Gruppe durch den Wald gejagt, gefangen und die Frau soll wie es scheint einem im Wald hausenden Wesen geopfert werden. Sie erweist sich jedoch als wehrhafter als auf den ersten Blick gedacht und kann sich befreien und fliehen.
Erst nach und nach gibt der Film seine Geheimnisse um die geheimnisvolle matriarchal geführte Sekte preis, die Sprache als Sünde ansieht (weswegen der Film tatsächlich weitestgehend ohne verständliche Dialoge auskommt), allerdings eher andeutend als erklärend, was für mich jedoch wesentlich zur geheimnisvollen Stimmung beigetragen hat.
Samara Weaving („Ready or Not„) begeistert durch ihre intensive Darstellung und auch die anderen Schauspieler*innen machen ihre Sache ausreichend bis ziemlich gut. Zusammen mit den atmosphärischen Bildern des estnischen Kameramannes Mart Taniel, der auch Rainer Sarnets wunderbaren Folk-Horrorfilm „November“ veredelt hatte, den überaus harten, jedoch nie übertriebenen, dafür aber handgemachten Special-Effects und einem eschatologisch geprägten Setting ergibt sich ein spannender, kleiner Horrorfilm, an dessen mehr auf Wirkung als auf Stringenz setzender Ausrichtung sich manche Zuschauende stören könnten, die ich aber als angenehme Abwechslung vom zu-Tode-Erklären-Wollen anderer Genre-Filme empfunden habe.
Für alle, die neugierig geworden sind, gibt es ihn dieses Wochenende im 0,99 €-Angebot des großen A zu leihen. Mir hat er so gut gefallen, dass er in meine Sammlung wandern wird (ich habe ja ein Herz für solche kleinen Produktionen, die mir oft mehr geben als große Blockbuster).



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