Olivers Filmwelten

Aus Leidenschaft zum Film


„23 – Nichts ist so wie es scheint“

Deutschland, 1998

Bewertung: 4.5 von 5.

Karl Koch rebelliert gegen seinen gestrengen Vater, einen Zeitungsredakteur, wo er nur kann und sucht den Halt, den er in der Familie nicht findet, im Kontakt mit anderen Computerfreaks (es sind immerhin die 1980er) und den „Illuminatus!„-Romanen von Robert Shea und Robert Anton Wilson. Insbesondere deren Gedankenexperiment um die angebliche zentrale Weltbedeutung der Zahl 23 fasziniert ihn.
Als sein Vater stirbt und er 50.000 DM erbt, beginnt er mit seinem Freund David, den er bei einem Treffen des Chaos Computer Clubs kennengelernt hat, sich mit einem Commodore und einem Akustikkoppler in die Systeme von Forschungs- und Militäreinrichtungen zu hacken, was die Aufmerksamkeit des zwielichtigen Pepe auf sich zieht, der die beiden anwirbt, für das KGB zu arbeiten.
23 – Nichts ist so wie es scheint“ von Hans-Christian Schmid basiert auf den berühmten „KGB-Hacks“ junger deutscher Hacker zwischen 1985 und 1989 und stellt die Figur des Karl Koch in den Mittelpunkt des Geschehens.
August Diehl gelingt es in seiner ersten Filmrolle die Besessenheit und die Folgen der Drogenabhängigkeit des jungen Mannes für das Publikum nicht nur greifbar, sondern geradezu erfahrbar zu machen.
So entsteht, auch durch die geschickte Regie Schmids und unterstützt von der eindringlichen Kameraarbeit Klaus Eichhammers, das komplexe Portrait eines jungen Mannes und der Frühzeit der Computerkriminalität, das sich zwar ein paar erzählerische Freiheiten gönnt, aber auf ganzer Linie zu fesseln und zu begeistern weiß.



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