USA, 2001
Durch die Netflix-Serie „Sex Education“ wurde ich auf die Verfilmung des gleichnamigen queeren Off-Broadway-Musicals aufmerksam, die dort mehrfach erwähnt wird und in einer Folge auch eine besondere Rolle spielt.
Nun ist mein Verhältnis zu Musicals ein gespaltenes, die meisten herkömmlichen Musicals sind einfach nicht mein Ding, nicht meine Musik, aber ich finde sie gerade als Film-Genre an und für sich sehr interessant.
Dank YouTube konnte ich mich vorab versichern, dass mir die Musik von „Hedwig“ gefallen würde und die Geschichte um den Jungen Hansel, der eine Geschlechtsumwandlung vornimmt, um aus der DDR zu fliehen, und später als Hedwig mit seiner Band durch die USA tingelt, klang interessant genug, um mir die englische Blu ray aus der renommierten Criterion Collection zu bestellen.
„Hedwig“ wurde von Regisseur*in und Hauptdarsteller*in John Cameron Mitchell mit der Besetzung der Off-Broadway-Premiere als wilder Trip inszeniert, der musikalisch und stimmungstechnisch gekonnt zwischen Melancholie und Wut, Glam Rock und Punk hin- und herspringt, während er in Rückblenden die Lebensgeschichte seiner Hauptfigur erzählt.
Gespickt mit interessanten Regie-Einfällen und getragen von der mitreißenden Musik des Komponisten Stephen Trask und hervorragenden schauspielerischen Leistungen reiht sich „Hedwig and the Angry Inch“ ziemlich weit oben in meiner sehr kleinen, aber feinen persönlichen Musical-Film-Hitliste ein.
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