Queeres Kino
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„Bara no Sōretsu“ / „Funeral Parade of Roses“
Japan, 1969 Die junge trans Frau Eddie arbeitet in einer Schwulenbar in Tokyo, die dem Drogenboss Gonda gehört. Als die beiden ein Verhältnis beginnen, weckt dies die Eifersucht der Chefin des Etablissements.Regisseur Toshio Matsumoto entfaltet in seinem Debütfilm die lose an das antike Drama „Oedipus“ angelehnte Geschichte in kunstvoll verschachtelten Kapiteln und Rückblenden, die zusätzlich Continue reading
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„Caravaggio“
Großbritannien, 1986 1986, ein Jahr bevor die Thatcher-Regierung den „Clause 28“, eine Gesetzeserweiterung gegen die „Förderung von Homosexualität“ erließ, veröffentlichte Derek Jarman seinen Film „Caravaggio„.Darin erzählt er von der bisexuellen Dreiecksbeziehung zwischen dem Barockmaler Caravaggio (Nigel Terry, „Excalibur„) und seinen Modellen Ranuccio (Sean Bean) und Lena (Tilda Swinton).Auch wenn in Jarmans späteren Filmen als Reaktion Continue reading
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„Drive-Away Dolls“
USA, 2024 Ethan Coen dreht (erstmalig ohne seinen Bruder Joel) einen Film über zwei lesbische Freundinnen, die zufällig in den Besitz eines Koffers mit geheimnisvollem Inhalt kommen. Irgendwie hatte ich, trotz meiner hohen Meinung von den Coen-Brüdern, Angst, das Ganze könnte sich als Alt-Herren-Phantasie voller Klischees und Male Gaze erweisen.Bis ich erfahren habe, dass der Continue reading
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„Basic Instinct“
USA, 1992 „Basic Instinct“ ist Paul Verhoevens wohl bekanntester, erfolgreichster und kontroversester Film… und vielleicht auch sein bester.Ein Polizist (Michael Douglas) erliegt bei den Ermittlungen zu einem Mordfall den Verführungskünsten der Verdächtigen Catherine Tramell (Sharon Stone).Sex und Gewalt sind zentrale Themen im Schaffen des niederländischen Regisseurs, doch nie waren sie so unmittelbar miteinander verbunden wie Continue reading
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„The Wild Boys“
Frankreich, 2017 Der 2017 erschienene Film des französischen Experimentalfilmers Bertrand Mandico erzählt von der Robinsonade fünf heranwachsender Jungen Anfang des 20. Jahrhunderts.Dabei zitiert er neben offensichtlich verwandten Werken der Weltliteratur wie Jules Vernes „Zwei Jahre Ferien“ und Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ auch William S. Borroughs gleichnamige Erzählung über den Versuch einer homosexuellen Jugendbewegung die Weltherrschaft Continue reading
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„Joyland“
Pakistan, 2022 „Joyland„, der Debütfilm des pakistanischen Regisseurs und Drehbuchautors Saim Sadiq erzählt die Geschichte von Haider (Ali Junejo), dem jüngsten Sohn einer pakistanischen Großfamilie.Seine Frau Mumtaz (Rasti Farooq) verdient den Lebensunterhalt und Kinder haben sie noch keine, was ihm vor allem den Spott seines Vaters einbringt.Eines Tages bekommt er durch einen Freund einen Job Continue reading
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„Die Konsequenz“
Deutschland, 1977 Seine besten Filme hat der spätere Hollywood-Blockbuster-Regisseur Wolfgang Petersen in Deutschland gedreht, die meisten davon bezeichnenderweise fürs Fernsehen (seine Tatort-Folgen mit eingerechnet).Einer der wichtigsten davon ist „Die Konsequenz„, der bei der Fernseh-Erstaustrahlung aufgrund seiner Thematik vom Bayerischen Rundfunk boykottiert wurde, denn eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern, sowas wollte man seinem Publikum nicht zumuten.Der Continue reading
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„Nimona“
USA, 2023, Netflix Ursprünglich wurde die Verfilmung des Webcomics von ND Stevenson, dem wir auch „She-Ra and the Princesses of Power“ zu verdanken haben, von Fox Animation umgesetzt, fiel jedoch dem Zusammenschluss von Fox und Disney zum Opfer, denen der Film wohl nicht so recht ins Konzept passte.So ist es wohl dem Erfolg von „She-Ra“ Continue reading
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„Dance, Girl, Dance“
USA, 1940 „Dance, Girl, Dance“ war der vorletzte Film der feministischen und queeren Regisseurin Dorothy Arzner. Seinerzeit ein Flop, gilt er heute als ihr bester und wichtigster Film, und hat sich bereits bei der ersten Sichtung einen Platz in meinen persönlichen Top 100 gesichert.Zeitgenössische Kritiker warfen Arzner vor, sie würde „Filme für Frauen“ machen (mit Continue reading
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„Faster Pussycat! Kill! Kill!“ / „Die Satansweiber von Tittfield“
USA, 1965 Nach „The Night of the Living Dead“ war mir gestern irgendwie nach mehr wildem „billigen“ Exploitation-Schwarzweiß-Kino aus den 60ern.Da fiel mir die tolle Ausgabe der gesammelten Werke des viel gescholtenen Russ Meyer ein, die Arrow Films vor ein paar Jahren veröffentlicht hatte und die seitdem ein viel zu unbeachtetes Dasein in meiner Sammlung Continue reading