Frankreich
-
„Animale“
Frankreich, 2025 Der neue Film der französischen Regisseurin Emma Benestan spielt in Südfrankreich und im Mittelpunkt steht die dort noch verbreitete Tradition des Course Camarguaise, einer unblutigen Form des Stierkampfs, bei der die teilnehmenden Männer versuchen müssen an den Hörnern der Stiere befestigte Trophäen zu erbeuten.Die junge Nejma (Oulaya Amamra) trainiert hart dafür, als erste Continue reading
-
„Revenge“
Frankreich, 2017 Coralie Fargeats Debütfilm „Revenge“ hatte ich seinerzeit bei Erscheinen gesehen und für okay befunden, doch erst jetzt im Nachgang zu „The Substance„, dem letztjährigen Meisterwerk der französischen Regisseurin und Drehbuchautorin, erschließt sich mir der Rape-and-Revenge-Streifen vollständig.Was vorschnell als Style-over-Matter abgetan werden kann, offenbart sich bei genauerem Hinsehen als integraler Bestandteil nicht nur der Continue reading
-
„Bar Bahar“ / „In Between“
Israel, Frankreich, 2016 „Bar Bahar“ ist der Debütfilm der palästinensischen Regisseurin und Drehbuchautorin Maysaloun Hamoud, für dessen offene Darstellung des Lebensalltags dreier junger palästinensischen Frauen in Tel Aviv sie nicht nur zahlreiche internationale Filmpreise bekam, sondern auch ebenso viele Todesdrohungen von konservativ-muslimischer Seite.Dabei ist der konservative Islam mit seinen patriarchalischen Strukturen nur ein Thema, dem Continue reading
-
„Papicha – Der Traum von Freiheit“
Algerien, Frankreich, 2019 Nedjma und ihre Freundinnen studieren Französisch im Algerien der 1990er Jahre. Nachts schleichen Sie sich aus dem Wohnheim, ziehen sich im Taxi um und gehen in Clubs tanzen und feiern. Dort verkauft Nedjma auch selbst genähte Kleider an andere junge Frauen, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.Doch der Einfluss der Islamisten, die Continue reading
-
„She Is Conann“
Frankreich, 2023 Den französischen Filmemacher Bertrand Mandico hatte ich durch sein Langfilmdebüt „The Wild Boys“ entdeckt, das in Deutschland seinerzeit vom Label Bildstörung veröffentlicht wurde. 2012 schuf er zusammen mit der isländischen Autorenfilmerin Katrín Ólafsdóttir das „Incoherence Manifesto“, in dem es heißt: „Inkohärent zu sein, heißt Vertrauen in das Kino zu haben, es heißt eine Continue reading
-
„The Wild Boys“
Frankreich, 2017 Der 2017 erschienene Film des französischen Experimentalfilmers Bertrand Mandico erzählt von der Robinsonade fünf heranwachsender Jungen Anfang des 20. Jahrhunderts.Dabei zitiert er neben offensichtlich verwandten Werken der Weltliteratur wie Jules Vernes „Zwei Jahre Ferien“ und Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ auch William S. Borroughs gleichnamige Erzählung über den Versuch einer homosexuellen Jugendbewegung die Weltherrschaft Continue reading
-
„The Shiver of the Vampires“
Frankreich, 1971 Als großer Fan von Vampirfilmen habe ich jedoch um die Werke eines bestimmten Regisseurs, der in dem Bereich sehr umtriebig war, immer einen großen Bogen gemacht: Jean Rollin.Alles, was ich von dem französischen Regisseur kannte, war mir irgendwie zu… ja was denn eigentlich? Meeeeh, beschreibt es vielleicht am besten.Angesichts der unlängst in UK Continue reading
-
„Le daim“ / „Monsieur Killerstyle“
Frankreich, 2019 In David Lynchs „Wild at Heart“ betonte Sailor Ripley stets, dass seine Schlangenlederjacke der Ausdruck seiner Individualität sei.In Quentin Dupieux‘ („Rubber„, „Wrong„) „Le daim“ (dt. eigentlich „Reh“ oder „Wildleder“) wird eine Wildlederjacke nun selbst zum Protagonisten.Allerdings ist sie nicht wie der Autoreifen aus seinem Debüt „Rubber“ dazu in der Lage selbst zu handeln Continue reading
-
„La fiancée du pirate“ / „Moneten für das Kätzchen“
Frankreich, 1969 „La fiancée du pirate“ habe ich entdeckt durch die Liste „The female gaze: 100 overlooked films by women“ des BFI und der deutsche Titel „Moneten für das Kätzchen“ ist das, was passiert, wenn ein feministischer Film einer französischen Regisseurin, für den sie sogar in Venedig den „Goldenen Löwen“ erhielt, auf das patriachalisch-geprägte Spießertum Continue reading
-
„The Name of the Rose“ / „Der Name der Rose“
Deutschland, Frankreich, Italien, 1986 „Ein Palimpsest auf dem Roman von Umberto Eco“ steht im Vorspann des Filmes von Jean-Jacques Annaud, also ein Werk geschrieben auf einem abgeschabten oder abgewaschenen Pergament, so dass der Originaltext kaum oder gar nicht mehr zu erkennen ist.Dass Ecos rund 800 Seiten starker Roman mit all seinen Aus- und Abschweifungen in Continue reading